Deutschland in der Loyalitätsklemme

„It’s the economy, stupid“ war einst der Wahlkampfslogan eines US-Präsidenten. Nackte Zahlen
belegen dies. War China im Jahre 2023 im Ex- und Import, dass achte Jahr in Folge Deutschlands
wichtigster Handelspartner, zeigte das erste Halbjahr 2024 den knappen Wechsel zu den USA. 127
Milliarden Euro betrug das Geschäft. Zu China hingegen 122 Milliarden. Die DIHK betonte:
„ Beim gesamten Handelsvolumen, also der Summe von Ein- und Ausfuhren, haben die USA China
in der ersten Jahreshälfte nunmehr überholt.“


Der Exportüberschuss der deutschen Wirtschaft im Jahre 2023 betrug weltweit 224 Mrd. Euro.
Einfuhren von 1366 Mrd. Euro standen Ausfuhren in Höhe von 1590 Mrd. gegenüber. Aus China
importierte Deutschland die meisten Waren (157,1 Mrd.) , gegenüber den Niederlanden (105,0
Mrd.) auf Platz zwei und den USA (94,6 Mrd.) auf Platz drei.


Gleichwohl blieb nach dem Exportweltmeister China und dem Vize USA, Deutschlands Wirtschaft
auf Platz drei von Exporten. Davon ging der größte Anteil der Waren 2021 ins europäische Ausland
(67,5 %)


Im Jahre 2023 gingen Waren in die USA im Wert von 158 Mrd. EUR, nach China „nur“ im Wert von
97 Mrd. Beim Kapitalexport, -also deutschen Unternehmenseinheiten im Ausland- sehen wir
folgendes Ranking: 38% der Umsätze im Ausland erwirtschafteten deutsche Unternehmen in der
europäischen Union, 20% in den USA und in China ebenso wie im United Kingdom 9%. Damit
bleibt Europa wohl nicht nur ökonomisch gesehen zentraler politischer Fokus Deutschlands. In
Bezug auf die USA und China haben die USA die Nase knapp vorn, wenn auch die Importe aus
China mit 157 Mrd. die Importe aus den USA mit 95 Mrd. weit übersteigen. Dabei wichtige
Produkte, wie Rohstoffe, Nachrichtentechnik, Medikamente, Agrarprodukte, Zulieferprodukte uvm.
auf die die deutsche Wirtschaft nicht leicht verzichten kann.


Während die USA zunehmend auf einen Konfrontationskurs mit China gehen, Handels- und
Zollkonflikte verschärfen, im pazifischen Raum ihre militärische Präsenz verstärken, in der
Taiwanfrage aggressiver agieren, ist Deutschland noch etwas zögerlicher. Die Zahlen zeigen
warum!

(Quellen: NA Reuters/Destatis Statistisches Bundesamt)