Es ging noch einmal hoch her in der Dezembersitzung des Bad Oldesloer Finanzausschusses. Neben dem Nachtragshaushalt und dem Nachtragsstellenplan sorgte vor allen Dingen der Umgang der städtischen Verwaltung mit dem Oldesloer Tierheim für einigen Unmut. Nach langen Verhandlungen sah sich der Trägerverein gezwungen, den Vertrag mit der Stadt zu kündigen, da die Finanzierung nicht mehr auskömlich war. Und obwohl die Verwahrung von Fundtieren zu den Pflichtaufgaben einer Kommune gehört, sieht der Bürgermeister offenbar keinen Grund zum Handeln.
„Ich bin da ganz entspannt, wenn der Verein das nicht mehr machen will, finde ich da bestimmt jemanden in der Verwaltung und stelle denen ein paar FSJler zur Seite.“, so der Bad Oldesloer Verwaltungschef.
Das sah die ehemalige niedersächsische Tierschutzbeautragte Manuela Dämrich, Mitglied des Trägervereins, gänzlich anders.
„Der Bürgermeister lebt hier in einer Traumwelt, wenn er glaubt, ein Tierheim wäre eine einfache Geschichte, die man so nebenbei erledigt. Vielmehr fragen wir uns, warum die Politik nicht früher über die Situation informiert wurde. Und das obwohl unsere Kündigung über ein halbes Jahr alt ist?“
„Das hat hier leider Methode und da gibt es auch viele Präzedenzen für. Es scheint des Öfteren so zu sein, dass die Politik nicht informiert wird, um die Dinge in die von Bürgermeister Lembke gewollte Bahnen zu lenken. Dies aber beim Thema Tierschutz zu tun, ist echt mies. Der Trägerverein leistete eine unglaublich wichtige Arbeit zum Wohle der Tiere und dann so rücksichtslos zu agieren, ist nicht nachvolziehbar. Vielmehr hätte der Bürgermeister uns längst informieren müssen. Wir müssen auch die Realitäten der Kostensteigerung sehen und daher sind die finanziellen Forderungen des Trägervereins vernüftig und maßvoll.“, erklärte Hendrik Holtz, Stadtverordneter DIE LINKE. Bad Oldesloe.