Weniger Feiertage für die Aufrüstung?

Fast alle Länder der Welt investieren derzeit massiv in ihre Militärbudgets. Wenn jedoch immer mehr Mittel ins Militär fließen sollen, suchen Staaten oft nach ungewöhnlichen Wegen, um die Finanzierung sicherzustellen. Ein Beispiel dafür liefert Dänemark: Das Parlament hat beschlossen, einen Feiertag abzuschaffen, um das NATO-Ziel von 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben zu erreichen. Diese Maßnahme soll das Wachstum der dänischen Wirtschaft um etwas mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr steigern.

Es dauerte nicht lange, bis konservativ-liberale Stimmen auch in Deutschland ähnliche Vorschläge machten: Ein Feiertag soll gestrichen werden, um zusätzliche Mittel für das Militär freizusetzen. Dieses Szenario verdeutlicht, wie stark sich der öffentliche Diskurs verändert hat. Plötzlich erscheint es wieder ehrenvoll, sich für das Vaterland zu opfern. Bereits Alt-Bundespräsident Joachim Gauck rief offen dazu auf, „für die Freiheit zu frieren“. Inzwischen hat die Verarmung in Deutschland rapide zugenommen, und patriotische Aufrufe kommen als willkommene Ablenkung zur rechten Zeit.